Auberginen No Meat Balls

Ganz ohne Muh, Mäh und Miau, dafür aber mit viel Aubergine! Nudeln mit No Meat Bällchen in unterschiedlichsten Varianten könnte ich problemlos jeden Tag verspeisen. So fanden sich nicht nur im ersten Rezept auf diesem Blog – vor inzwischen sage und schreibe achteinhalb Jahren – No Meat Balls. Damals aus Tofu. In den letzten Jahren folgten auf meinem Teller und auch an dieser Stelle ein paar weitere Varianten: Zum Beispiel aus Quinoa und Kastanie oder auch aus Bohnen. Auberginen habe ich bisher jedoch nie für diese Speise verwendet.

Als ich vor ein paar Tagen, über vegane Meat Balls grübelnd, auf Auberginen kam, war sofort klar: Das muss getestet werden! Schließlich habe gegarte Auberginen eine klasse Konsistenz. So war ich ziemlich sicher, dass sie sich auch als kleine Bällchen, ganz klassisch, gemeinsam mit Tomatensauce und Nudeln, wunderbar machen.

Gedacht, getan: Ab zum nächsten Markt, Auberginen kaufen. Der erste Versuch missglückte leider absolut. Die Masse war einfach zu weich und flüssig und wollte auch mit Hilfsmitteln in Form zusätzlicher Zutaten einfach keine Form annehmen. Schmollend blickte ich meine verbleibenden zwei Auberginen an und beschloss: So einfach kommt ihr unverschämten Racker mir nicht davon! Am nächsten Mittag folgte daher direkt der nächste Versuch. Dieses Mal mit anderer Garmethode und auch ansonsten anderen Zutaten. Und siehe da: Das ganze funktionierte so gut, dass nicht nur mein liebster Reisebegleiter sich die Finger leckte und meine Auberginen-Kreation lobte. Und wer HamburgerInnen kennt, weiß: Ein „kann man machen“ ist ansonsten eigentlich das höchste der Gefühle. So landeten die Bällchen kurz darauf auch noch bei unserer aktuellen chilenischen Gastgeberin und ihrer Freundin auf dem Teller. Auch hier wieder: Höchst zufriedene Gesichter.

Lange Rede, kurzer Sinn: Lasst euch nicht von hinterhältigen Auberginen unterkriegen und versucht es mal mit diesem Rezept! Es lohnt sich.

Auberginen No Meat Balls

Ergibt ca. 30 Auberginen No Meat Balls. Dies reicht – mit Nudeln oder einem großen Salat dazu – für drei bis vier hungrige Personen). Das Rezept kann auch ohne Sojagranulat zubereitet werden. In diesem Fall erhaltet ihr in etwa 20 No Meat Balls.
Am bessten dazu passt: Eine dicke Portion Pasta mit selbstgemachter Tomatensauce.
Zubereitungszeit1 Stunde
Gesamtzeit40 Minuten
4 Personen

Zutaten

  • 2 Auberginen
  • 3 Knoblauchzehen
  • ½ kleine Zwiebel
  • 100 g Sojagranulat optional
  • ¾ trockenes Brötchen (vom Vortag, richtig gut durchgetrocknet!); evtl. benötigt ihr etwas mehr als die angegebene Menge, dies ist abhängig von der Größe der Auberginen
  • 2 EL Haferflocken
  • ½ EL Merkén oder anderes (möglichst geräuchertes) Chilipulver oder auch frische Chili
  • Pfeffer schwarz
  • Salz
  • Öl

Zubereitung

  • Aubergine in ca. 0.5cm dicke Scheiben schneiden und diese mit Salz bestreuen. Ca. 15 Minuten warten bis die Auberginen Flüssigkeit verlieren. Überschüssiges Wasser mit einem sauberen Tuch oder Küchenpapier abtupfen. Die Scheiben umdrehen und den Vorgang wiederholen.
  • Die Aubergine im Anschluss in sehr dünne Scheibchen schneiden.
  • Währenddessen das Sojagranulat in heißem Wasser oder Gemüsebrühe einweichen. Im Anschluss gut abtropfen lassen und, wenn das Sojagranulat nicht mehr so heiß ist, das überschüssige Wasser herausdrücken.
  • Die Auberginen mit Zwiebeln in heißem Öl anbraten bis die Auberginen gar sind. Unbedingt ausreichend garen! Die Auberginen mit den Händen zerdrücken. Zwar kann an dieser Stelle die Masse auch mit einem Mixer oder Pürierstab teilweise püriert werden, jedoch verlieren die Auberginen Bällchen dadurch auch schnell zu viel ihrer tollen Struktur. Daher: Vorsicht mit Pürierstab oder Mixer und lieber die Hände und etwas Geduld verwenden.
  • Das Sojagranulat ebenfalls in heißem Öl scharf anbraten.
  • Brötchen vom Vortag zerbröseln. Erst einmal eine Hälfte verwenden. Je nachdem, wie groß die verwendeten Auberginen sind, ggf. etwas mehr verwenden.
  • Den Knoblauch fein hacken. Die Zwiebel ebenfalls in möglichst kleine Stückchen schneiden.
  • Alle Zutaten in die Schale zu den Auberginen geben und miteinander verkneten. Für mindestens 10 Minuten ziehen lassen.
  • Im Anschluss Bällchen formen und für ein paar Minuten in heißem Öl anbraten bis sie von allen Seiten gleichmäßig gebräunt sind.
  • Alternative Zubereitungsmethode: In einer gefettete Auflaufform bei 200°C für etwa 25-30 Minuten im vorgeheizten Ofen backen. Nach ca. 15 Minuten vorsichtig wenden.
  • Diese passen – ganz klassisch – gut zu Nudeln mit Tomatensauce, machen sich aber ebenso wunderbar auf einem großen Salat und sind z.B. ebenfalls mit einer Sesam-Sauce sehr lecker.

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  1. Hört sich lecker an, aber ist die Konsistenz ohne Sojagranulat ähnlich oder werden die Bällchen dann weicher?

    1. Korrekt, die Bällchen werden dann etwas weicher. Funktioniert aber auch ohne. :)

  2. Mir gefällt das Rezept. Aber wozu eigentlich das sojagranulat? Und wodurch könnte ich es ersetzen?

    1. Wie im Rezept einleitend erwähnt: funktioniert auch ohne Sojagranulat. Ich finde die Konsistenz mit besser, aber das ist Geschmackssache, würde ich sagen.

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