Vegan On The Road: Mendoza, Argentinien
Wie viele von euch mitbekommen haben dürften, war ich bis Herbst 2014 nach meinem Auslandsjahr in Brasilien noch für ein paar Monate in Südamerika unterwegs …
Wie viele von euch mitbekommen haben dürften, war ich bis Herbst 2014 nach meinem Auslandsjahr in Brasilien noch für ein paar Monate in Südamerika unterwegs …
Da ich aktuell in Foz do Iguacu (Brasilien) wohne sind auch Argentinien und Paraguay im wahrsten Sinne des Wortes im die Ecke. Deshalb geht es an freien Tagen auch öfter mal kurz über die Grenze nach Puerto Iguazú (Argentinien) oder Ciudad del Este Dreiländereck(Paraguay). Da die meisten sich in der Gegend hier wohl nicht so auskennen an dieser Stelle ein Google Maps Screenshot um euch zu zeigen wie nah die anderen beiden Städte sind: rechts vom Fluss (Rio Paraná) ist Brasilien, links davon Paraguay und unterhalb des anderen Flusses (Rio Iguacu) Argentinien. Kurz gesagt: um nach Paraguay zu kommen gehe ich einfach über eine Brücke und um nach Argentinien zu gelangen nehme ich einen Bus, der dann in etwa innerhalb von etwa einer Stunde (mit Stop an der Grenze) im Zentrum der Kleinstadt Puerto Iguazú ist. Prinzipiell kann man hier also auch problemlos in Paraguay Frühstücken, in Brasilien Mittag- und in Argentinien Abendessen, wenn man gerade nichts besseres zu tun hat als ein bisschen umherzufahren.
Wer meine Reiseberichte über Südamerika verfolgt weiß, dass ich bisher an den meisten Orten keine großen Probleme hatte etwas veganes zu Essen für mich aufzutreiben und die Auswahl in vielen Städten sogar recht gut war. In erster Linie liegt das natürlich auch daran, dass ich mich vorher oft in entsprechenden Gruppen auf Facebook oder via HappyCow schlau mache, wo ich fündig werden könnte und mich oft in Metropolen, wie Rio oder São Paulo, aufhalte, in denen eh so ziemlich alles zu finden ist.
Blick von Posadas auf Encarnacion (Paraguay)Bewegt man sich jedoch aus den Ballungsgebieten heraus und ins Hinterland sieht die Situation oft ganz anders aus.
Mit jedem Besuch bzw. jedem Tag mehr den ich in São Paulo verbringe wächst meine Begeisterung für diese Stadt an. Vor meinem São Pauloersten Besuch im Dezember hatten mir einige Leute noch gesagt, dass Rio de Janeiro nicht zu toppen und um längen toller als São Paulo sei. Dem muss ich mittlerweile widersprechen. Ohne Frage kann die Stadt nicht mit den Stränden (schließlich gibt es keine) und dem auch ansonsten optisch beeindruckenden und wunderschön gelegenen Rio mithalten und ist eigentlich auch sonst keine besonders schöne Stadt. Für mich hat sie jedoch weit mehr Charakter und Charme als die schickere “Carioca” Metropole ein paar Stunden weiter im Norden. (Versteht mich nicht falsch, Rio ist wirklich fantastisch!)
São PauloDas “Warum?” lässt sich nicht auf die Größe der Stadt herunterbrechen, denn 20 Millionen Einwohner und hunderte Hochhäuser sind auch für mich als Stadtkind nicht zwangsweise ein Plus. Allerdings macht die Größe natürlich auch, dass hier einfach alles zu finden ist. Die vegane Szene ist größer und aktiver als in anderen brasilianischen (und auch anderen lateinamerikanischen) Städten in denen ich bisher war. Deshalb ist es natürlich viel einfacher leckeres veganes Essens (oder andere vegane Produkte) zu finden. Im japanischen Viertel zum Beispiel finden sich vegane Lebensmittel von denen man sonst in Brasilien nur träumen kann. Ebenso gibt es ab und an Events mit Veganismus/Tierrechts-Bezug, wobei die Schwierigkeit natürlich darin besteht, dass dann auch mitzukriegen. Das Metro-Netz ist besser ausgebaut als z.B. in Rio – was es São Pauloum einiges einfacher macht schnell und zuverlässig irgendwo hin zu kommen. Wer schon mal in lateinamerikanischen Großstädten unterwegs war, weiß wovon ich spreche: überfüllte Busse, überfüllte Straßen, Verkehrschaos, stundenlanges im Stau stehen, Bushaltestellen an denen nicht steht wohin die Busse fahren, geschweige denn welche oder wann. Viele Viertel der Stadt sind übersät mit Graffitis. Es gibt gute Tattoowierer (juhu!). Wer Einkaufen möchte, findet diverse Gallerien mit Ständen von Leuten, die Klamotten selber schneidern und bedrucken. Musikalisch findet sich auch alles, wobei ich mich persönlich am meisten darüber freue, dass ständig Konzerte (außerhalb der in Brasilien sonst typischen Genres) stattfinden. Kurz gesagt: es gibt einfach alles was ich brauche um mich wohl zu fühlen. Doch zurück zum Essen, denn meine Liebeserklärung an São Paulo könnte ich noch um einiges weiter ausführen…
Während der letzten Semesterferien war ich auch für ein paar Tage in Recife. Der Besuch liegt dementsprechend mittlerweile ein paar Wochen zurück – nur den passenden Blogeintrag dazu habe ich ganz vergessen zu schreiben. Trotzdem möchte ich an der Stelle noch ein paar Worte über das Essen verlieren, welches in der Hauptstadt des Bundesstaates Pernambuco gegessen habe.
Markt, Recife
Allgemein lässt sich sagen, dass es im Norden auf jeden Fall schwieriger war veganes Essen zu finden als in den Großstädten des Südens, mit etwas Recherche stellte sich jedoch heraus, dass Recife doch ein paar mehr Restaurants zu bieten hat, als die sonst von mir sehr hoch geschätzte Website Happy Cow ausspuckt. Die Sociedade Vegetariana Brasileira bietet eine längere Liste mit den vegan/vegetarischen Restaurants der Stadt, ebenso wie die Facebook Gruppe Vegetarianos e Veganos do Recife. Da ich nur kurz in der Stadt war und bei Freundinnen gewohnt (und oft auch dort gegessen habe), sind jedoch nur ein paar Mahlzeiten außerhalb von “zu Hause” auf meinem Teller gelandet…
Fernando de Noronha ist eine Inselgruppe, etwas über 300km vor der Brasilianischen Nord-Ost-Küste gelegen. Die Hauptinsel ist etwa 17 km² groß und ein großer Teil der Inselgruppe gehört zum “Parque Nacional Marinho Fernando de Noronha”. Wäre die Insel nicht eine der schönsten auf denen ich jemals war (unter meine persönlichen Top 3 schaffen es ansonsten noch die Abrolhos, und San Blas Inseln, falls es jemanden interessiert), wäre sie was das vegane Essen betrifft jedenfalls keinen Eintrag wert.
Eigentlich sollte dieser Blogeintrag also heißen: Wie überlebe ich als Veganer*in am wunderschönen, weit vom brasilianischen Festland entfernten und überteuertem Arsch der Welt?
In den Semesterferien war ich mit ein paar Freunden für ein paar Wochen im Norden Brasiliens unterwegs – also etwa 3000 Kilometer Luftlinie nördlich von dort, wo ich aktuell wohne und studiere. Die gigantischen Entfernungen in diesem Land waren mir, da ich vor ein paar Jahren schon mal in Südamerika war, nicht unbekannt. Jedoch werden einem die Distanzen dann doch erst wieder so richtig bewusst, wenn man irgendwie von A nach B kommen möchte und merkt, dass selbst das was auf der Karte gar nicht so dramatisch aussieht locker 1000km (oder mehr) sind und so ein Bus gerne doppelt so lange braucht wie ein Auto.
Da ein paar tausend Kilometer alles andere als “um die Ecke” sind und ich noch nie im Norden Brasiliens unterwegs war, war ich vorher natürlich auch ziemlich gespannt, was mich dort oben kulinarisch so erwartet.
Getränkeverkäufer auf einer Düne in der Nähe von Jeri
Einer der Orte, an dem wir ein paar Tage verbracht haben war Jericoacoara, ein größeres Dorf, gelegen im gleichnamigen Nationalpark im Bundesstaat Ceará. Der Nationalpark besteht in erster Linie aus Wanderdünen, die sich bis zu 20km ins Landesinnere erstrecken. Darüber hinaus liegt der Ort direkt an der Küste und auch einige wunderschöne Lagunen finden sich in der Nähe. Die schöne Natur und Dünen zum runter rollen waren auch die Gründe warum wir nach “Jeri”, wie der Ort von den Meisten genannt wird (Jericoacoara ist einfach viel zu lang), wollten. Und es gibt dort die Möglichkeit, sich in den Lagunen in Hängematten zu legen und…absolut nichts zu tun, außer vielleicht eine frische Kokosnuss zu schlürfen. Hört sich so an wie 100 gute Gründe? Für mich auch. Also hin da!
In meinen ersten Tagen in Foz do Iguaçu im September habe ich schon mal ein paar – essenstechnisch eher verzweifelte Zeilen- über die Stadt hier geschrieben. Ein paar Monate später habe ich mich irgendwie an das Leben hier gewöhnt und mit dem was es hier gibt angefreundet sowie vor allem ein paar gute Einkaufsmöglichkeiten entdeckt. Aus diesem Grund hier nun noch einmal ein etwas ausführlicher Beitrag zu Foz do Iguaçu.
Porto Alegre liegt an der Küste Südbrasiliens, genauer gesagt im Bundesstaat Rio Grande do Sul (von welchem sie auch die Hauptstadt ist). Vor einer Weile verschlug es mich mit einer Freundin dort hin, vor allem um meinen Magen mal wieder mit leckerem, mal nicht selbstgemachtem, Essen aufzufüllen und auch um einem Kumpel einen Besuch abzustatten. So hatten wir praktischerweise auch direkt einen Schlafplatz und jemanden, der bereit war uns die Stadt zu zeigen bzw. genauer gesagt die veganen Restaurants der Stadt. Obendrein ist sein Mitbewohner Koch in einem dieser Läden, was uns zu ständigem völlig überfressen sein verleitete, da wir zum einen tagsüber möglichst viele leckere Sachen probieren wollten und zum anderen abends dann auch noch die Reste aus dem Restaurant verdrücken “mussten”.