Churros – Das ist so ein richtig schlimmer Fernweh-Snack. Schlimm, weil ich schon bei dem Gedanken an die frittierte Köstlichkeit am liebsten meinen Rucksack packen und in die nächste S-Bahn zum Flughafen hüpfen würde. Das Ziel? Irgendein Churroland! Churros lieben, so wie ich, nämlich wärmere Gefilde und trauen sich nur selten in den grauen Norden. Mit einem Blick auf den aktuellen Hamburger Herbst, ach nein, Sommer, kann ich ihnen das irgendwie auch nicht übel nehmen.
Die Speise kommt ursprünglich aus Spanien, wo man sie in vielen Cafés findet. Dort wird sie zum Frühstück oder am Nachmittag mit einer Tasse heißer Schokolade serviert. Das erste Mal begegnet sind Churros mir jedoch in Lateinamerika, wo sie in einigen Ländern ebenfalls sehr beliebt und weit verbreitet sind. Hier habe ich sie meist an kleinen Ständen gesehen – als typisches Streetfood, welches man in Papiertütchen oder Serviette “verpackt” noch warm in die Hand bekommt und dann direkt verspeist. Frisch schmecken sie ohnehin am allerbesten.
Die Churros sind meist länglich, kommen manchmal jedoch auch in Tropfenform daher. Meist werden sie einfach nur mit Zucker serviert. Manche sind mit Schokolade ummantelt, andere wiederum etwas größer und gefüllt. Der Teig an sich ist in der Regel vegan, jedoch existieren auch ein paar wenige unvegane Versionen (individuelle oder regionale Varianten mit Milch in Teig, Füllung bzw. Schokolade). Fragt sicherheitshalber also noch einmal nach bevor ihr euch im nächsten Urlaub eine große Portion genehmigt.
Auch wenn das beste Argument für meine liebsten Churros natürlich “frittiert und mit Schokolade” lautet (die am weitesten verbreitete Version ist allerdings nur mit Zucker), liebe ich Churros noch aus einem weiteren Grund: für den Teig werden nur Mehl, Margarine (geht auch ohne), Wasser und eine Prise Salz benötigt, später dann noch Öl zum Frittieren und zuletzt eben noch Schokolade oder einfach etwas Zucker. Zumindest die Produktbasics für die Variante mit Zucker dürfte wohl jede/r fast immer in der Küche stehen haben, selbst wenn der Vorrat gerade eigentlich nicht mehr so viel hergibt.
Teig
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- 165ml Wasser
- 150g Mehl
- Optional: 2 EL Margarine
- eine Prise Salz
Außerdem
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- pflanzliches Öl zum Frittieren (z.B. Rapsöl)
- Entweder zartbitter Kuvertüre oder weißer Zucker, Zimt & Zucker, Puderzucker…
Für die Churros müsst ihr einen Brandteig herstellen. Dieser wird mit kochendem Wasser zubereitet: Margarine im Wasser schmelzen/zusammen in einem kleinen Topf aufkochen. Das Salz hinzugeben. Das Mehl mit einem Schneebesen oder Spachtel in das kochende Wasser einrühren und das ganze sofort vom Herd nehmen.
Eigentlich lässt man den Teig dann komplett abkühlen, im Anschluss werden die Churros einer extra zu diesem Zweck existierenden Maschine oder mit Hilfe einer Spritztüte in Form gebracht bzw. direkt zum Frittieren in das heiße Fett gedrückt. Da der kalte Teig jedoch recht fest ist, ist auch die zweite Variante ein ziemlicher Akt. Daher mache ich es anders und presse den Teig bereits durch die Spritztüte wenn er noch warm (natürlich erst, wenn er so weit abgekühlt ist, dass man sich nicht mehr die Finger verbrennt) und weicher ist, da er sich so viel leichter in seine typische Form bringen lässt. Die geformten Churros trotzdem noch komplett abkühlen lassen bis sie fest(er) geworden sind. Noch weniger Aufwand habt ihr, wenn euch die traditionelle Form egal ist: in diesem Fall könnt ihr den Teigklumpen einfach abkühlen lassen und danach mit der Hand Röllchen oder Schlaufen formen, oder auch einfach fingerdicke Stücke abschneiden.
Öl zum frittieren in einen kleinen Topf geben und unbedingt warten bis es richtig heiß ist bevor ihr die Churros hinein gebt. Das solltet ihr dann am besten vorsichtig tun, sofern ihr nicht auch eure Finger frittieren wollt (ggf. mit Hilfe eines Holzkochlöffels). Zum Frittieren müsst ihr nicht gleich eine halbe Flasche Öl in den Topf kippen – so lange die Churros gerade so vom Öl bedeckt sind reicht das aus und ihr könnt sie gegebenenfalls nacheinander in zwei bis drei Schüben frittieren. Wenn die Churros schön goldbraun sind unbedingt sofort aus dem Öl nehmen, da es dann auch sehr schnell geht bis sie zu hart oder dunkel werden. Die Churros nach dem Frittieren direkt auf etwas Küchenpapier legen, damit dieses das überschüssige Öl aufnehmen kann. Die noch warmen Churros im Anschluss mit Zucker, Puderzucker oder Zimt & Zucker bestreuen und sofort warm, oder zeitnah kalt, naschen. Alternativ dazu: Ein Ende in geschmolzene zartbitter Kuvertüre dippen.
Churros schmecken (eigentlich wie alles, was frittiert wurde) nur gut wenn sie frisch sind, es lohnt also nicht welche für den Tag darauf zu machen! Den unfrittierten Teig könnt ihr jedoch problemlos ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren, d.h. euch für mehrere Tage Churroteig zubereiten, welchen ihr euch dann portionsweise frittiert. Insbesondere wenn ihr nur eine geringe Menge frittiert lohnt es sich das Öl aufzuheben und mehrfach zu verwenden (komplett abkühlen lassen und in ein Schraubglas füllen, dann steht auch kein Topf mit Öl im Weg der nach Fritteuse riecht).
Für wieviele Personen würde das Rezept reichen? :D
Kommt darauf an wie viele du naschen willst. Ich würde es nicht mit mehr als einer Person teilen wollen, aber ich bin auch süchtig :)
Perfekt – mein Plan ist es die für eine Freundin zu machen. Danke Sarah!
Hey, hast du Churros auch schon mal in Spanien gegessen? Da werden sie doch normalerweise mit einer Tasse flüssiger Schokolade serviert und ich habe mich gefragt, ob die Variante dann noch vegan ist. Ich bin nämlich in Spanien und würde sie super gerne mal probieren :)
Hi Mareike, die Schokolade wird wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht vegan sein/auf Milchbasis. Habe sie jedoch nur in verschiedenen Ländern in Lateinamerika gegessen, frag sonst lieber einfach mal nach.. vielleicht kannst du sie ja sonst auch zum Kaffee bekommen :). LG
Hey in brazilien gabs die mit caramell Sauce drin.. Das beste der Welt ! Würd ich gerne machen hast du ne Idee wie ich die Sauce in die Dinger rein kriege ??? Ansonsten muss ich wohl doch einen Flug buchen …
Hi, ich würde mal schätzen, dass die Camarellsauce aus Brasilien die du meinst doce de leite (dulce de leche im spanischsprachigen Raum) ist (ist nicht vegan).
Normalerweise wird ja auch der Teig mit einer extra Maschine gemacht – allerdings werden die Churros dadurch auch dicker als wenn du sie per Hand mit einer Spritztüte formst. Diese Maschinen haben einen Metallaufsatz (lange dünner Metallstrohhalm quasi) der in den Churro gepiekst wird und damit die Füllung hinein gedrückt. Kriegt man bestimmt auch irgendwo anders mit hin, finde aber persönlich, dass sie das nach viel zu viel Arbeit anhört und würde die Teile dann lieber in einer selbstgemachten Sauce dippen ;)
Die Churros waren echt lecker. Ich habe eine Schokosauce dazu gekocht und sie mit Zimt und Zucker bestreut. Danke für das Rezept
Hey Hey,
leider waren meine Churros in der Mitte sehr roh und nicht durch gebacken und daher matschig. War das bei Dir auch der Fall? Soll das so sein? Hatte überlegt sie das nächste Mal nach dem Frittieren noch einmal im Ofen zu backen.
Nein, das sollte nicht so sein. Evtl. länger frittieren / Fett nicht heiß genug? Churros zu dick? Eine andere Idee habe ich gerade nicht.