Graupen versprühen in etwa den Charme von 80er-Jahre-Reformhaus-Körner-Veganismus und langweiligen Suppen, findet ihr nicht auch? Zumindest ging es mir lange Zeit so. Dabei sind Graupen (Gerstenkörner) in vielen Ecken der Welt ein Grundnahrungsmittel und vielfältiger als sie auf den ersten Blick vielleicht erscheinen. So landen sie in Chile zum Beispiel im dort überaus beliebten Erfrischungsgetränk Mote con Huesillos. Anderenorts werden sie statt Reis als Beilage verspeist. Auf meinem Teller sind sie in den letzten Monaten zu meinem absoluten Reise- und Camping-Lieblingsfrühstück avanciert.
Dazu kam es jedoch eher zufällig. Nachdem ich in Chile ein Mote con Huesillos Rezept für diesen Blog gebastelt hatte, ging es für uns wieder raus aus der Stadt und zurück ins Camping-Leben. Im Gepäck war zu diesem Zeitpunkt immer noch eine halbe Packung Graupen. Als wir, fernab von jeglichen Ortschaften und Einkaufsmöglichkeiten, eines Morgens überlegten, was wir aus unseren Resten wohl zum Frühstück zubereiten könnten, kamen die verbleibenden Graupen ins Spiel. Da unterwegs sonst meist Porridge auf unseren Frühstückstellern landet, hatten wir zudem noch ein paar Nüsse, Erdnussbutter sowie einen Samen-Mix (meist Leinsamen, Chia-Samen, Sesam sowie Sonnenblumenkerne) im Gepäck. Alles Zutaten mit welchen wir ansonsten unser Porridge aufpeppen. So landete das erste Mal dieses Frühstück – wenn auch ohne Obst – auf unseren Tellern. Seitdem haben wir es noch ziemlich oft verspeist. Mir persönlich ist die körnige Graupen-Variante zum Frühstück nämlich weitaus lieber als breiiges Porridge.
Ebenso wie Porridge bringt dieses Frühstück viele Vorteile mit, wenn Mensch, wie wir derzeit, mit dem Zelt durch die Weltgeschichte tingelt. Graupen sind, zumindest in Südamerika, so ziemlich überall erhältlich. Die benötigten Zutaten (unterwegs verzichten wir ab und an auf das Obst in diesem Frühstück, auch wenn es mit besser schmeckt) werden nicht schlecht und sind somit ideal für eine Reise mit Backpack oder Fahrrad und Zelt.
Damit die Zubereitung unterwegs etwas schneller geht, weiche ich die Graupen oft schon abends in kaltes Wasser ein (cold soaking). So sind sie am nächsten Morgen auch ganz ohne Kochen gar. Das spart einerseits Zeit und natürlich auch Energie unseres Camping-Kochers. Da in Südamerika derzeit Winter ist und wir Nahe der Anden in den letzten Monaten auch einige frostige Nächte erwischt haben, wärmen wir sie morgens manchmal trotzdem kurz auf, um ein warmes Frühstück zu haben. Wenn es warm ist landen sie einfach kalt auf den Tellern.
Graupen-Erdnussbutter Frühstück
Zutaten
- 200 g Weizengraupen
- 2-3 EL Erdnussbutter
- 2 EL Samen- & Kern-Mix Leinsamen, Chia-Samen, Sonnenblumenkerne & Sesam
- 3 EL Erdnüsse alternativ: andere Nüsse
- Optional: Obst nach Wahl Rezeptbild: Granatapfel & Banane
- Optional: Sirup für alle, die es süßer mögen
Zubereitung
Cold Soaking:
- Graupen für etwa 12 Stunden in Wasser einweichen.
Kochen:
- Für 20 Minuten in ausreichend Wasser kochen.
- Das Frühstück kann warm oder kalt verspeist werden. Gekochte Graupen können für kaltes Frühstück ggf. mit kaltem Wasser abgeschreckt werden.
- Obst (wenn verwendet) schnippeln und gemeinsam mit Erdnussbutter, Samen/Kernen nach Wahl, Nüssen und (optional) etwas Sirup anrichten.