Kreativ Kochen mit wenigen Zutaten

Beschränkte Einkaufsmöglichkeiten und eine kleine Küchenausrüstung bringen natürlich viele Herausforderungen mit sich: Nicht vorhandene Backöfen, maximal ein bis zwei Herdplatten bzw. Garstellen oder kaum vorhandenen Helferlein in der Küche sind nur einige der Hindernisse, die sich einer ausgewogenen Ernährung und raffinierten Küche gerne mal in den Weg stellen. Einigen von euch dürfte dies aus der (ersten) eigenen Wohnung bekannt vorkommen, Rezeptentwicklung: Campingkocher-Brötchenwährend andere in der heimischen Küche zwar super ausgestattet sind, sich dafür aber sicherlich noch umso besser an den letzten Urlaub erinnern: Strand und Natur waren zwar einfach zauberhaft, das vegane Angebot der Restaurants der Region dafür jedoch umso geringer oder schlichtweg nicht vorhanden. So sind nicht nur in der kleinen und schlecht ausgestatteten Stundentenküche oder mit einem geringen monatlichen Essensbudget ein paar Kniffe und Kreativität gefragt und insbesondere auf Reisen wird es als VeganerIn fernab vom Touristentroubel gut besuchter Orte oder Großstädte schnell komplizierter. Doch deshalb gleich den Kochlöffel werfen, nicht selbst kochen oder backen oder immer nur das gleiche Essen? I don’t think so…

The Drunken Camper PancakesThe Drunken Camper PancakesEntsprechend spannend fand ich unseren Aufenthalt in Belize, ohnehin einem der bevölkerungsärmsten Länder der Welt. Nach einem kurzem Stop auf der noch recht touristischen Insel Caye Caulker (d.h. mit etwas Geduld, Erklären und über Zutaten Verhandeln lassen sich vegetarische Speisen im Restaurant durchaus auch als vegane Version bestellen) ging es weiter in das sehr abgelegene Dorf Sarteneja im Norden des Landes. Frei nach dem Motto weit weg ist nicht weit genug, hatten wir uns außerhalb des Dorfes eine Holzhütte gemietet und haben dort an veganen Rezepten gebastelt, die sich auch mit kleinster Outdoor-Küche im Rucksack basteln lassen. Den Punkt wenige Zutaten hat das Dorf, in welchem es ohnehin nur sehr wenige Restaurants, natürlich ohne veg* Optionen gab, für uns erledigt. Vegane Zutaten im Supermarkt? Mehl, Zucker, Bohnen, Reis, Gewürze, verschiedene Sorten Chilisauce bzw. Chili aus der Dose. Die Auswahl an frischem Gemüse war ebenfalls eher gering und sah wie folgt aus: unreife oder wahlweise matschige Tomaten, Kartoffeln, Zwiebeln,  manchmal Gemüsesticks in nusprigem TeigmantelMini-Gurken, Koriander und meist vergammelte Möhren. Auf “unserem” Grundstück fanden wir zudem noch ein paar Grapefruits und bittere Orangen und mit etwas Glück kommt alle paar Tage ein Obst und Gemüsehändler (ungefähr mit der gleichen Auswahl der winzigen Supermärkte) vorbei – zumindest wenn sein Auto gerade fährt, die Straßen nicht überschwemmt sind… in dem Fall darf man sich vielleicht noch über Bananen, Ananas, Sellerie, ein paar Pilze oder Blumenkohl freuen oder eventuell auch nicht. Ein idealer Ort also um als VeganerIn zu verhungern, auszurasten oder sich über Herausforderungen zu freuen. Wir haben uns für letzteres entschieden und die Woche in Sarteneja trotzdem damit verbracht neue Rezepten an unseren Backen-ohne-Backofen-Skills und Rezeptentwicklungen für unser 2017 erscheinendes Buch zu basteln. Dabei heraus gekommen sind unter anderem köstliche feurige Reis-Patties, Thymian-Brötchen, Drunken Camper Pancakes, in Orangenschale gebackenes Monkey Bread und Gemüsesticks im knusprigen Teigmantel. Yum!

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  1. Bewundernswert, wie du es selbst in Fernen Gebieten wie Belize schaffst, deine Ernährung zu 100% einzuhalten. Bin noch nicht solange Vegan und tue mich gerade auf Reisen damit immer ein bisschen schwer.

    Hast du Tipps, wie man sich das Leben leichter machen kann? Danke!

  2. Ich finde es klasse wie ihr es schafft, während des Reisens vegan zu leben. Ich schaffe es beim Reisen meistens nicht und nicht nur wegen der Lebensmittel sondern auch wegen dem Equipment zum Kochen.

  3. Super Beitrag, danke für die Motivation! Wenn ihr das am Ende der Welt schafft, sollte es für mich hier im “paradiesischen” Deutschland ja wohl auch möglich sein… Weiter so!

  4. Finde eure Website wirklich klasse! Da sieht man, wie lecker Vegan eigentlich sein kann :)

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