WERBUNG // Quinoa stammt meist aus der Andenregion und hat tausende Kilometer hinter sich, bevor es in den Regalen deutscher Supermärkte landet. Umso überraschter war ich, als ich entdeckte, dass es mittlerweile tatsächlich auch eine Alternative zum südamerikanischen Quinoa gibt und ein kleiner Hof im Münsterland sich dem regionalen Anbau verschrieben hat.
Carolin und Philipp Drerup bauen auf ihrem Hof inzwischen seit über drei Jahren Quinoa an. Die beiden Agrarwissenschaftler entdeckten Quinoa während ihres Studiums für sich und wollten eigentlich nur “etwas Quinoa” für eine gute Freundin anpflanzen, weil diese Zöliakie (eine Gluten-Unverträglichkeit) hat. Aus dem bisschen Quinoa für eine Person wurde schnell mehr. Im letzten Sommer vermarkteten Carolin und Philipp ihr Quinoa selbst und lieferten an Unverpackt-Läden, den Einzelhandel und Restaurants. Seit kurzem ist der regional angebaute Quinoa auch online erhältlich.
Das Quinoa aus dem Münsterland ist übrigens, im Gegensatz zu der meisten Importware, frei von Bitterstoffen (saponinfrei) und ungeschält. “Quasi ein Vollkorn-Quinoa”, so Carolin. “Das macht es noch gesünder.” Der angenehme Nebeneffekt: Das Quinoa muss vor dem Kochen nicht gewaschen werden und schmeckt dennoch nicht bitter. Viel schöner finde ich jedoch den regionalen Anbau. So hat das Quinoa, welches aktuell in meiner Küche steht und das ich für dieses Rezept verwendet habe, unter 300km aus dem Münsterland nach Hamburg zurückgelegt – statt über 10.000 Kilometer aus Peru.
Diese Geschichte von den Anfängen des Münsteraner Quinoas auf dem Hof Drerup und der mir unbekannten Freundin von Carolin, die mit ihrer Unverträglichkeit den Anstoß zum regionalen Quinoa-Anbau gab, schwirrte mir beim basteln dieses Rezepts immer noch im Kopf herum. So kam ich auf die Idee, mal eine andere Alternative zu veganen “Meat-Balls” zuzubereiten – allerdings eben ohne Gluten und auch ohne Soja, allergikerfreundlich und nichtsdestotrotz genauso lecker. Dazu gab es, ganz klassich, Tomatensauce und Spaghetti. Für ein glutenfreies Gericht einfach Soja-Spaghetti verwenden, für ein Gericht ohne Soja einfach zu herkömmlichen Nudeln greifen. Soll die Pasta soja- als auch glutenfrei sein, gibt es auch hierfür mittlerweile Alternativen, wie z.B. Nudeln aus Linsen oder auch Mungobohnen.
No-Meat-Balls: Quinoa & Kastanie
4 Personen
Zutaten
Quinoa-Kastanien-Bällchen (ca. 25 Stück)
- 80 g Quinoa hell
- 1 Zucchini
- 1 Knoblauchzehe
- 100 g Kastanienmehl
- 1 TL Paprikapulver geräuchert
- 1/2 TL Chilipulver
- 1 TL Pfeffer
- 1/2 TL Salz
- etwas Öl
Außerdem
- 1 Packung Spaghetti/Nudeln
- 1 Tomatensauce nach Wahl
- Cherrytomaten aus dem Ofen mit Olivenöl, Salz, Knoblauch / optional
- Frühlingszwiebel feingeschnitten als Topping / optional
- frische Kräuter z.B. Basilikum, Bärlauch oder Petersilie / optional
- veganer Parmesan oder Hefeflocken / optional
Zubereitung
- Den Quinoa für etwa 10-15 Minuten kochen. Im Anschluss abgießen und gut abtropen lassen! Die Zucchini in sehr kleine Würfel schneiden und in etwas Öl anbraten. Salzen, pfeffern und den Knoblauch dazu pressen. Weiter braten bis die Zucchini Stückchen weich sind. Im Anschluss kurz abkühlen lassen. Währenddessen die Frühlingszwiebel in kleine Stückchen schneiden.
- Quinoa, Zucchini, Frühlingszwiebel und Kastanienmehl in eine Schale geben und gut miteinander verkneten. Mit Salz, Pfeffer, (Smoked) Paprika-Pulver und Chilipulver abschmecken. Die Mischung sollte sich problemlos mit den Händen zu kleinen Kugeln formen lassen. Ist dies nicht der Fall und die Masse noch zu weich bzw. sehr klebrig, hattet ihr vermutlich eine größere Zucchini oder mehr Flüssigkeit in eurer Zucchini oder an eurem gekochten Quinoa. Macht nichts: Einfach noch etwas Kastanienmehl hinzugeben und nochmal gut durchkneten.
- Ca. 25 gleich große Quinoa-Kastanien-Bällchen formen. Diese vor dem Braten am besten nochmal 1-2 Stunden (oder länger, ihr könnt sie auch gut für den nächsten Tag vorbereiten) im Kühlschrank durchziehen lassen.
- In Öl anbraten und z.B. mit Spaghetti, Tomatensauce, Ofentomaten, Frühlingszwiebeln, gehackten Kräutern oder anderen Toppings nach Wahl servieren. Ansonsten schmecken die Quinoa Balls auch wunderbar (als Patty) auf Burgern, in Wraps oder zusammen mit Dips, Ofengemüse und Brot.
Wie super ist denn dieser Quinoa? Und nicht mal teuer! Danke für den tollen Tipp!
Sag mal, kann man auch normales Mehl verwenden statt Kastanienmehl (keine Ahnung, wo ich das herbekommen kann), oder ändert das was an der Konsistenz?
Liebe Grüße!
Dürfte auch funktionieren (evtl. etwas weniger verwenden), aber trotzdem die Konsistenz verändern. Das Kastanienmehl habe ich aus einem Bioladen. Gibt es z.B. von der Firma Rapunzel. Liebe Grüße!
Ich habe Haferkleie anstatt Kastanienmehl verwendet, hat auch super geklappt :).
ich LIEBE deine Rezepte. Sie kommen immer von Herzen (irgendwie geht das bei dir), sehen furchtbar lecker aus und schmecken auch so und sind dabei wirklich gut nachzukochen. Bitte poste unbedingt mehr davon und inspiriere uns weiter :)
Ich habe heute deine “No Meat Balls” nachgekocht. Sie haben wunderbar geschmeckt! Und kamen auch sehr gut an.
Super, weiter so!
Hey, danke für das Feedback. Freut mich, dass die No Meat Balls gut ankamen. Einen schönen Abend dir!