Ñoquis del 29

Wusstet ihr, dass es in Argentinien Tradition ist an jedem 29. eines Monats Gnocchi (ñoquis) zu essen?

Dieser wunderbare und vor allem leckere Brauch wird seit der Ankunft der ersten italienischen Einwanderer im Land nunmehr rund 200 Jahre praktiziert. In Italien existierte die Tradition bereits zuvor. Tatsächlich verspeisen die Meisten Menschen in Argentinien auch heute noch an jedem 29. Gnocchi. Auch in vielen Restaurants werden an diesem Tag ausschließlich Gnocchi serviert oder es gibt zumindest ein „Gnocchi Special“ auf der Karte. Statt Kartoffeln wird in machen Regionen auch Maniok oder Süßkartoffel für die Gnocchi verwendet. Auch Versionen mit beigemischtem Kürbis oder Spinat finden sich auf den Karten.

Die Herkunft dieser kulinarischen Tradition ist schnell erklärt: Am Ende eines Monats und kurz vor dem Zahltag ist oft wenig Geld übrig. Da liegt es natürlich nahe eine günstige und dennoch sehr sättigende Speise zu sich zu nehmen. Kartoffeln und Mehl, als auch die Zutaten für eine Tomatensauce, kosten allesamt nicht viel. Eben das perfekte Gericht für das Monatsende. So trifft man sich am 29. mit Freunden oder Familie, um gemeinsam Gnocchi zuzubereiten und zu verspeisen.

Der Gnocchi-Tag wird zudem von einem weiteren Ritual begleitet, welches sich erst später in Argentinien entwickelt hat. Jeder legt beim Essen einen Geldschein oder eine Münze unter seinen Teller. Dies soll Glück und Reichtum im folgenden Monat bringen.
Vielleicht fragt ihr euch nun, was mit dem Februar ist, sofern dieser nur 28. Tage hat. Zumindest schoss mir diese Frage, direkt nach „Wirklich an jedem 29.?“, durch den Kopf. Während wir am 29. März gemeinsam mit Freunden unseres Gastgebers in San Martin de los Andes Gnocchi zubereiteten, erhielt ich die Antwort darauf: „Natürlich wird der Gnocchi Tag auch im Februar nicht ausgelassen, sondern findet einfach einen Tag früher oder auch erst am 1. März statt. Nur 28 Tage sind aber auf keinen Fall ein Grund keine Gnoochi zu essen!“

Auch wenn ich es sonst nicht so mit Traditionen habe, bin ich von den Ñoquis del 29 schwer begeistert und stark dafür, dass der Gnocchi Tag überall auf der Welt gefeiert wird. Natürlich darf es auch gerne jeden Monat eine andere Version der köstlichen Dinger geben. Seid ihr dabei?

In diesem Sinne: Gnocchi für alle & liebe Grüße aus Argentinien!

Ñoquis del 29

In Argentinien gibt es eine ganz bezaubernde Tradition: Einmal im Monat, immer am 29., landen Gnocchis auf dem Tisch.

Zutaten

  • 1 kg Kartoffel oder Maniok oder Süßkartoffel; optional kann einer kleiner (!) Anteil Kartoffel z.B. auch durch Rote Bete, Spinat oder Kräuter ersetzt werden.
  • ca. 240 g Mehl für den Teig +etwas weiteres Mehl zum ausrollen des Teigs & Bestäuben der Arbeitsfläche
  • Muskatnuss
  • Pfeffer schwarz
  • Salz
  • Sauce nach Wahl Foto: Tomatensauce mit 1 Zwiebel, 2 Tomaten, Knoblauch, 1 Pkg. passierten Tomaten, Salz, Pfeffer, Oregano, Chilipulver sowie frischer Petersilie

Zubereitung

  • Die Kartoffeln mit Schale kochen. Falls noch andere Zutaten außer Kartoffel verwendet werden diese ebenfalls kochen.
  • Soweit abkühlen lassen, dass ihr euch beim Pellen der Kartoffeln nicht die Hände verbrennt. Die Kartoffeln stampfen nachdem ihr die Schale entfernt habt.
  • Etwa 240g Mehl hinzugeben. Das restliche Mehl für später aufbewahren. Geriebene Muskatnuss, Salz sowie Pfeffer hinzugeben. Mehl und Gewürze vermengen und in den Kartoffelteig einkneten. Je nach verwendeter Kartoffelart kann etwas mehr oder weniger Mehl für den Teig erforderlich sein. (Klebt der Teig noch sehr, gebt einfach noch etwas mehr Mehl hinzu.)
  • Eine große Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben. Unter Zugabe von weiterem Mehl etwa fingerdicke Rollen aus dem Teig formen. Diesen in gleich große Stücke schneiden. Diese erneut leicht mit Mehl bestäuben und z.B. auf einem Blech aufbewahren bis der komplette Teig geformt ist.
  • Wer optisch typische Gnocchi will, macht etwas dickere Rollen, welchen nach dem Schneiden in gleichgroße Stücke durch leichtes Eindrücken einer Gabel eine Gnocchi-typischen Form verpasst werden kann.
  • Ansonsten empfehle ich die hier gezeigte Gnocchi-Form für faule Köch*innen, die viel schneller zubereitet ist und genauso gut schmeckt.
  • Die Gnocchi portionsweise (bei großem Töpfen auch mehr) in kochendes Wasser geben. Sobald die Gnocchi oben schwimmen sind sie gar und können abgeschöpft werden.
  • Dazu einfach eine Tomatensauce oder andere Sauce nach Wahl zubereiten. Die abgebildete Sauce beinhaltet eine Zwiebel, zwei große Tomaten, Knoblauch, ein Päckchen passierte Tomaten, Petersilie sowie weitere Gewürze (Salz, Pfeffer, Oregano, Chilipulver).

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