-Dieser Artikel ist eine Fortsetzung von Südamerika so (un)vegan – Teil 1 (Vegane Überraschungen) sowie Südamerika so (un)vegan – Teil 2 (Vegan? Wow!)–
Veg-QUE?| Not so vegan-friendly: Einige der schönsten Orte & Must-Visits Südamerikas
Osterinsel, Chile – Das Ende der Welt? | Die Insel ist mit ihren meterhohen Steinstatuen, tausende Kilometer vom chilenischen Festland und der nächsten Inselgruppe entfernt, ein wirklich besonderer Ort. Vegane Speisen in Restaurants gibt es keine, Lebensmittel sind generell sehr teuer und die Auswahl extrem gering. | Die Lösung? Unterkunft mit Selbstverpflegung, wenn möglich (Platz im Reisegepäck) oder aufgrund des Budgets nötig selbst ein paar Lebensmittel einfliegen. Die meisten Flüge auf die Insel starten in Santiago de Chile, es handelt sich um einen Inlandsflug und es dürfen auch frische Lebensmittel eingecheckt werden.
Machu Picchu, Peru – Auf den Spuren der Inka | (4 Tage Wandern / Radfahren) Wenn gebuchte Touren ins Spiel kommen wird es meist so richtig schön kompliziert. Wollt ihr Machu Picchu besuchen lässt sich dies umgehen, indem ihr von Cusco aus einfach den Bus oder die Bahn nach Aguascalientes nehmt (von dort aus kann Machu Picchu in einem Tagesbesuch besichtigt werden). Dies ist zwar eine Möglichkeit um die Inka Stadt anzuschauen, meiner Meinung nach aber auch eine bei der euch verdammt viel entgeht. Der Weg von Cusco ist wenn ihr großteils zu Fuß unterwegs seid zwar wirklich anstrengend, allerdings werdet ihr für diese Anstrengung auch mit atemberaubenden Ausblicken und kühlenden Bädern in Bergflüssen belohnt. Mitten im Regenwald gibt es zwischendurch ab und an Stops in kleinen Hütten an denen die Bewohner ein paar Getränke und Produkte verkaufen. Dort lohnt es sich nachzufragen, ob es gerade selbstgemachte Schokolade gibt. Diese besteht dort aus reinstem Kakao und war vermutlich die beste und frischeste Schokolade, welche ich je gegessen habe. Auch die Radtour (über mehrere Stunden bergab) von einem Gipfel auf dem es gerade leicht schneit bis in eine extrem warme Waldregion war mindestens genauso lohnenswert wie der Besuch des Machu Picchu. | Die Lösung? Touranbieter gibt es in Cusco zu Hauf, letztlich bieten die meisten jedoch die gleichen Strecken an und legen ihre Gruppen auch zusammen, wenn diese nicht komplett gebucht sind. Da die Verpflegung inbegriffen ist habe ich natürlich in Cusco nachgefragt ob es möglich ist mir auch etwas veganes aufzutischen. Vor Ort konnte ich nur die Option vegetarisch wählen und der Tourveranstalter sagte mir ich solle vor Ort gegebenenfalls nochmal meinem Tourguide oder den Köchinnen bescheid geben. Dies war zwar beides auch nötig, danach erhielt ich allerdings auch ohne Probleme Essen von dem ich mal davon ausgehe, dass es wirklich vegan war. Außerdem übernachtet ihr auf dem Weg in kleinen Ortschaften und habt so die Möglichkeit euch jeden Abend zumindest noch mit einem zusätzlichen Snack (erwartet nicht unbedingt mehr als Früchte) zu versorgen.
Salar de Uyuni, Bolivien – 10 000 Quadratkilometer Salz, bitte | Auch die größte Salzpfanne der Erde ist definitiv einen Besuch wert… und im Gegensatz zu Machu Picchu bleibt euch eine gebuchte Tour in diesem Fall wirklich nicht erspart. Belohnt werdet ihr nicht nur mit tonnenweise Salz, sondern auch mit tollen Ausblicken auf Vulkane, Lagunen uvm. | Die Lösung? Im Prinzip die gleiche wie in Cusco, nur, dass ihr hier leider extrem auf das angewiesen seid was euch vorgesetzt wird und ihr auch nicht mal eben bei der nächsten Übernachtung etwas kaufen könnt. Nichteinmal eine Banane, nein. Aufgrund dessen solltet ihr nicht nur vorher weitesgehend versuchen eure Essenswünsche klar zu machen, sondern beim Start der Tour auch nochmal mit eurem Guide reden. Da euer Gepäck hier die ganze Zeit umhergefahren wird und ihr nicht schleppen müsst ist es empfehlenswert ein paar extra Snacks für die paar Tage mitzunehmen (und noch viel wichtiger: etwas wirklich warmes zum anziehen, denn nachts wird es verdammt kalt – glaubt ja nicht, dass es eine Heizung oder warmes Wasser gibt, geschweige denn Strom nach dem Abendessen).
Fernando de Noronha, Brasilien – “Wenn wir sterben kommen wir nach Noronha” | Dies behauptet ein brasilianisches Sprichwort, denn Fernando de Noronha ist wahrlich ein Paradies, was letztlich auch daran liegt, dass die Touristenmassen bisher fern bleiben. Die Insel ist deklarierter Nationalpark (ähnlich wie auf den Galapagos Inseln muss hier eine Gebühr für den Besuch entrichtet werden), Flüge gibt es nur in begrenzter Zahl von verschiedenen Nordbrasilianischen Küstenstädten aus (der Flug von Recife war während unseres Besuchs am günstigsten). Das einzig bezahlbare Restaurant der Stadt (typischer Buffet-Style) hat auch vegane Optionen. Kulinarisch nichts was vom Hocker haut, aber immerhin diverses frisches und gekochtes Gemüse, welches aufgrund der Distanz zum Festland nicht immer ganz leicht zu erhalten ist. | Die Lösung? Auf der Insel gibt es quasi keine budgetfreundlichen Unterkünfte, keine Hostels, Pousadas, sonstwas. Wir fanden zu Dritt dann dennoch eine verhältnismäßig günstige Unterkunft via Airbnb* (*wer noch nicht bei Airbnb angemeldet ist, dies aber mal ausprobieren möchte kann sich bei einer Anmeldung über den Link 20 U$ (bzw. ca. 18€) Reiseguthaben für die erste Reise sichern – kostet euch nichts & das Ziel wählt ihr natürlich selbst!). So hatten wir eine Küche und konnten uns sehr gut selbst versorgen. Ähnlich wie auf der Osterinsel gilt hier: ihr könnt gut Lebensmittel vom Festland im Gepäck mitnehmen und auch hier lohnt sich dies, wenn ihr euer Budget nicht allzusehr strapazieren wollt. Denn das Inselleben ist zwar traumhaft, allerdings meist auch etwas teurer. Außerdem: unbedingt einen Buggy mieten um die Insel zu erkunden. Brumm, brumm! (Ihr solltet euch hierfür am besten selbst sehr groß sein oder eine sehr große Reisebegleitung mitnehmen, weil das einfach besser in dem Mini-Auto aussieht).
Las Cuevas & Region, Argentinien – Der höchste Berg des Kontinents | …und genaugenommen auch der höchste Berg außerhalb Asiens liegt in der Andenkette, welche auf der chilenisch-argentinischen Grenze verläuft. Sein Name ist Aconcagua und mit 6962 Metern ist er durchaus ein Riese. Die Region um den Aconcagua ist wunderschön und auf jeden Fall einen Besuch wert, auch wenn man wie ich Schnee und Kälte absolut nicht mag. Beeindruckend sind auch die vielen verlassenen Bahnhofruinen und Überreste von Schienen der Transandenbahn (Transandino), welche seit den 1980er Jahren nicht mehr in Betrieb ist. – Zumindest wenn man wie ich verlassene alte Gebäude mag. Las Cuevas steht nur Beispielhaft für eins der Käffer in der Region und auf dem Weg über die Grenze (von Mendoza aus kommend nach Santiago de Chile oder umgekehrt), vegane Optionen habe ich hier keine gefunden – und ebenso wenig bei den Stops auf dem Weg. Das dürfte wohl unabhängig davon ob ihr auf einer Tour oder eigenständig unterwegs seid so sein| Die Lösung? Die Region um Mendoza lässt sich generell sehr gut mit gebuchten Touren von der Stadt aus oder einem gemieteten Auto erkunden. In beiden Fällen solltet ihr euer Lunchpaket dabei haben, was jedoch kein Problem darstellen dürfte, da Mendoza eine für Lateinamerika extrem hohe Dichte an vegetarischen als auch veganen Optionen hat.