Upcycling: Anzucht- und Kräutertöpfe

Auch in diesem Jahr habe ich wieder einmal einen Gemüsegarten in Form von einem Miet-Acker. Dieser wird zum Teil bereits bepflanzt übergeben, was natürlich super praktisch ist. Aber das ist ein anderes Thema. Während es im gemieteten Garten erst in den nächsten Tagen richtig losgeht, stehen auf meiner Fensterbank schon seit einigen Wochen die ersten Pflänzchen. In erster Linie handelt es sich dabei um verschiedene Tomaten-Sorten, die etwas mehr Vorsprung benötigen und Ende Mai dann in mein Beet dürfen.

Da ich meinen Garten über die Saison möglichst effektiv nutzen möchte, sollen aber auch jene Reihen mit Kulturen, welche bereits früh erntereif sind (z.B. Radieschen und Blattsalate), direkt neu bepflanzt werden. Natürlich könnte ich hier auch einfach neu aussäen. Um die Wartezeit bis zur nächsten Ernte zu verkürzen, ziehe ich mir aber auch für diese frei werdenden Stellen bereits ein paar weitere Gemüsesorten vor (darunter, unter anderem, Spargelerbsen und Buschbohnen). Zusätzlich sollten außerdem noch einige Kräuter auf die Fensterbank. Geld in dutzende Anzuchttöpfe zu stecken finde ich jedoch ziemlich unnötig. Schließlich fällt in einem Haushalt mit drei Personen genug Müll an, den man wunderbar für diesen Zweck verwenden kann. Deshalb möchte ich heute eine kleine Inspiration dalassen, wie du in Sekunden aus Müll Anzucht- bzw. Kräutertöpfe bastelt.

Perfekt geeignet sind zum Beispiel:

  • Plastikverpackungen (von Champignons, Tomaten usw.)
  • Dosen (von Kokosmilch, Tomatensauce, Erdnüssen & co.)
  • andere beschichtete Verpackungen (in meinem Fall dieses Mal eine Verpackung von veganer Creme Fraiche, aber auch Tetrapacks eignen sich gut)
  • sonstige Plastik-Verpackungen (wir hatten hier z.B. noch eine große leere Dose von Hundeleckerlies)

All’ diese Gefäße eignen sich wunderbar für Kräuter als auch als Anzuchttöpfe.

Als Anzuchttöpfe geeignet, wenn auch nur bedingt, sind zudem:

  • Klopapierrollen
  • selbst gerollte Papier-Rollen aus Zeitungspapier (das Rollen funktioniert am besten, wenn du zum Wickeln ein Glas zur Hilfe nimmst)

Als ich die Papp- bzw. Papier-Idee vor einigen Jahren das erste Mal entdeckte, war ich schwer begeistert. Nach einigen Tests sieht das aber leider anders aus. Diese Papier- bzw. Papp-Versionen sind nämlich etwas weniger gut geeignet, auch wenn sich dazu viele DIYs im Netz finden. Der Grund liegt auf der Hand: Papier bzw. Pappe verträgt den Kontakt mit Wasser auf die Dauer natürlich nicht so gut. Für schnell wachsende Kulturen, welche auf der Fensterbank oder auf dem Balkon vorgezogen werden sollen, sind sie aber okay, sofern man nur behutsam gießt. Dauerhaft Kräuter o.ä. darin anzupflanzen ist entsprechend wenig ratsam. Ein weiteres Problem: Bei diesen Versionen entsteht schneller auch mal Schimmel als bei den oben genannten Varianten.

Da bei uns in der WG mit einigen Tagen sammeln reichlich andere potenzielle Pflanzentöpfe vorhanden waren, habe ich mich dieses Jahr gegen Papier und Pappe entschieden.

Anzucht- bzw. Kräuter-Töpfe aus oben genanntem Müll zu basteln ist super easy und bedarf weder einer großen Anleitung noch jeglichem handwerklichem Geschick. Damit keine Staunässe entsteht, solltest du vor dem Bepflanzen jedoch am besten ein paar Löcher in den Boden der Gefäße machen. So kann überschüssiges Wasser einfach abfließen. Plastikverpackungen von Gemüse haben oft bereits ohnehin Löcher, sprich: hier musst du,  außer Bepflanzen, gar nichts tun. Bei Dosen ist es am einfachsten einen Hammer und Nagel zu verwenden. Natürlich solltest du, wenn die Töpfe drinnen stehen, noch etwas darunter stellen. In deiner Küche wirst du aber sicherlich fündig.

Last but not least müssen natürlich noch Erde und die Samen der Wahl rein. Wer viele Pflänzchen vorziehen will und gerne den Überblick behält, sollte die Gefäße vor dem Bepflanzen beschriften.

Bei mir auf der Fensterbank stehen, abgesehen von den Pflänzchen die bald in den Garten dürfen, aktuell noch Bohnenkraut, Rosmarin, Oregano, Majoran, Petersilie, Dill, Buschbasilikum und Zitronenbasilikum. Ich möchte nämlich nicht für jedes Kraut in den Garten radeln. Perfekt für die Fensterbank eignen sich auch Schnittsalate (z.B. Blattsenf, Mizuna, Rucola), Kresse Arten (wenn normale Kresse zu langweilig scheint probier es doch mal mit Brunnenkresse oder Kapuzinerkresse!) oder auch (essbare) Blumen.

Darf es ein bisschen hübscher sein?

Wenn dir diese fix gemachten Anzuchttöpfe nicht hübsch genug sind, dir oder deinen Kindern zur Zeit aufgrund von Corona einfach sehr langweilig ist oder du die Behältnisse z.B. dauerhaft mit Kräutern bepflanzt auf der Fensterbank stehen lassen möchtest, kannst du sie vor dem Bepflanzen einfach bunt anmalen oder auch bekleben. Hierfür eignen sich Dosen am besten.

Du hast noch Fragen oder andere Ideen für selbstgemachte Upcycling-Pflanzcontainer? Immer her damit, ich freue mich über dein Feedback und weitere Ideen!


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