Vegan On The Road: Mendoza, Argentinien

IMG_9581IMG_9510Wie viele von euch mitbekommen haben dürften, war ich bis Herbst 2014 nach meinem Auslandsjahr in Brasilien noch für ein paar Monate in Südamerika unterwegs und habe auch über einige Städte gebloggt. Irgendwo zwischen wieder in Hamburg ankommen, umziehen, Freunde wiedersehen, neuem Job und immer noch altem Studium, ist mein Vorhaben auch noch etwas über ein paar andere Städte in denen ich war zu posten leider völlig untergegangen. Da die ganzen Notizen zu Restaurants & co. jedoch noch ungenutzt auf meinem Rechner schlummern, möchte ich sie gerne noch mit euch teilen, damit sie nicht in meinem persönlichen Archiv vergammeln…vielleicht verschlägt es ja doch mal jemanden von euch in die Ecke (und selbst wenn nicht freut ihr euch ja vielleicht über ein paar Impressionen vom anderen Ende der Welt), möchte ich noch ein paar Artikel mit veganen Tips für einige südamerikanische Städte mit euch teilen.

Dementsprechend geht es ersteinmal weiter mit Mendoza, Argentinien, gelegen im Westen des Landes, in der Nähe der Anden und der chilenischen Grenze. Da die Region um Mendoza wirklich wunderschön (wunder, wunder, wunderschön, dafür aber mindestens auch genauso kalt, vor allem wenn man gerade aus den Tropen kommt) ist und mir auch die Stadt recht gut gefiel (vermutlich, weil sich die Nahrungsbeschaffung dort einigermaßen einfach gestaltete), blieb ich ca. eine Woche und nutzte die Stadt als Ausgangspunkt für Ausflüge. Die Anzahl der vegetarischen Restaurants und Rotiserias (kleine Läden, geöffnet meist nur zur Mittagszeit/bis Nachmittags, welche verschiedene Speisen anbieten. Meist nur zum Mitnehmen.) war im Gegensatz zu anderen Städten enorm, zumindest wenn man sich im Zentrum der Stadt aufhält. Wer gut aufpasst (da die Läden und Eingänge meist sehr klein sind) kann eigentlich kaum eine der Straßen entlang laufen ohne mehrere komplett vegetarische Läden zu entdecken. Auf den ersten Blick war ich also schwer begeistert, wobei diese IMG_9511Begeisterung sich schnell relativierte als ich feststellte, dass fast alle dieser Läden nur sehr wenige vegane Optionen haben und diese in der Regel auch nicht gekennzeichnet sind. Mit Spanischkenntnissen, etwas Geduld und Glück fand ich dann meist aber doch irgendjemanden der bereit war bzw. das Wissen hatte mir eine sinnvolle Auskunft zu geben (hoffe ich zumindest, mich würde es in einer Stadt wo irgendwie überall Käse, Butter, Eier oder Milch drin ist auch nicht so recht wundern, wenn die Definition von “vegan” nicht ganz so genau genommen wird, auch wenn man drei Mal sagt was man alles nicht isst. Aber ohne ein bisschen Vertrauen bekomme ich auf Reisen vermutlich nirgendwo etwas zu essen)… Da ich meine richtige Kamera oft wenn ich in der Stadt unterwegs war nicht dabei hatte (die wundervollen Landschaften, die ihr hier abgebildet sind befinden sich schließlich in der Region), sind die meisten Essensbilder leider in mieser Handykamera Qualität. Geschmeckt hat es trotzdem… und besser aus sah es auch.:)

 

2014-07-20 18.56.20Das Govinda (Av. San Martin 948 süd (!) hat den ganzen Tag, 7 Tage die Woche und bis Mitternacht geöffnet. Da ich nicht darauf geachtet habe, dass es sich um den südlichen Teil der Straße handelt (es gibt alle Hausnummern zwei Mal!) bin ich zunächst 2014-07-20 19.46.52ziemlich weit in die falsche Richtung gelaufen (Norden eben…). Das machte jedoch in sofern nichts, da ich trotzdem noch eine halbe Stunde bevor es Essen gab dort war, denn tagsüber/nachmittags gibt es scheinbar nur Kaffee und Kuchen. Das Buffet abends öffnet um ca. 19.30 Uhr, ist sehr umfangreich und komplett vegan. Neben einer Salatbar werden diverse Sorten Frühlingsrollen (z.B. mit Oliven oder Kohl), verschiedene Sushis und Chutneys, gegrilltes Gemüse, Gemüse- und Sojapfannen,  Sojabällchen, Teigtaschen, Seitan und vieles mehr angeboten. Kostenpunkt sind 100 Argentinische Peso (ca. 10€) pro Kilo (der Preis zum Mitnehmen ist mit 85 Pesos pro Kilo etwas günstiger). Für eine Portion Essen inklusive frischem Saft habe ich 71 Pesos bezahlt. Außerdem gibt es eine kleine Zweigstelle (in der Straße Mitre), welche Ende Juli 2014 jedoch gerade umgebaut wurde und durchgehend geschlossen war, mittlerweile aber wieder geöffnet haben soll.

Ju-I Rotiseria Vegetariana (San Juan 1069, geöffnet Montag bis Samstag, Liefern auch) hat, wie die meisten der vegetarischen Restaurants in Mendoza, kaum vegane Optionen. Als ich dort war gab es ein Gericht mit Soja, eine Reispfanne und die Salatbar. Der Rest enthielt Ei oder Käse. Großer Pluspunkt ist jedoch, dass Samstags geöffnet ist. Es gibt eine handvoll Plätze zum hinsetzen, in erster Linie handelt es sich aber um Essen zum Mitnehmen.

IMG_8783Veggetalia (Av. Alem 43, geöffnet Montag bis Samstag 12.30 Uhr bis 15 Uhr): Obwohl bei HappyCow als “vegetIMG_8781arisch” gelistet, ist dieses Restaurant leider weit davon entfernt. Auf dem Buffet finden sich diverse Optionen mit totem Tier. Vegane Optionen gibt es zwar ein paar (große Salatbar, “Humita”-Empanadas, gegrillte (Süß)Kartoffel etc.), aber letztlich recht wenige im Vergleich mit dem gesamten Angebot. Der Laden ist sehr klein und war als ich dort war (unter der Woche, gegen 13 oder 14 Uhr) so voll, dass man sich kaum zum Buffet bewegen konnte. Sitzplätze gab es trotzdem genügend, da die meisten ihr Essen mitgenommen haben. Pluspunkte sind jedoch die netten Besitzer, welche zumindest beim erklären von “was enthält was?” sehr hilfreich waren. Davon ab war das vegane Angebot auf jeden Fall lecker.

In der Rotiseria Vegetariana (Garibaldi 97, geöffnet zur Mittagszeit) habe ich leider statt Essen nur IMG_9053komische Blicke zugeworfen bekommen, als ich nach etwas ohne Ei/Käse/Milch etc. fragte. Schade. Essen gibt es hier nur zum Mitnehmen, aber eben auch nur vegetarisches.

Der Mercado Central (Av. España 1210, Ecke Las Heras) hat nur einen großen Stand mit Gemüse (direkt am Haupteingang). In der mittleren Reihe finden sich außerdem eine Auswahl an Oliven, Trockenfrüchten und getrockneten Tomaten.

Ein Bioladen von dem ich leider den Namen vergessen habe (San Lorenzo 490) bietet ebenfalls eine große Auswahl an Trockenfrüchten. Außerdem findet man dort eine vegane Produkte von Weleda.

El Vergel (Av. España 1141, geöffnet Montag bis Freitag ca. 12 bis 15 Uhr) ist ebenfalls komplett vegetarisch, hat jedoch wie die meisten Läden in Mendoza IMG_9226nur eine sehr kleine vegane Auswahl (bei der netten Bedienung/Besitzerin nachfragen!). Als ich dort war gab es eine Pfanne mit Soja-Chunks, Salat, ein Gericht mit Reis, gegrilltes Gemüse und eine Sorte vegane Empanadas. Essen gibt es hier nur to go.

2014-07-23 13.27.17Sofia (Av. Colon 263, geöffnet Montag bis Freitag, ca. 12 bis 15 Uhr) hat ein sehr großes Buffet und hatte als ich dort war ein paar vegane Speisen im Angebot: eine große Salatbar, Sojachunks in Sauce mit Pilzen und Möhren, Reispfanne mit Räuchertofu, Linseneintopf und eine große Salatbar. Definitiv eins der besseren Restaurants was die veganen Optionen angeht und das Essen ist auch sehr günstig. Auch hier gibt es nur wenige Sitzplätze und die Meisten nehmen ihr Essen mit.

Chakra Vegetariana (Av. Zapata 102, geöffnet unter der Woche zum Frühstück und Mittagessen) ist ein2014-07-23 13.50.14 komplett ayuvedisches Restaurant. Wie alle anderen vegetarischen Optionen der Stadt gibt es auch hier nur wenige Sitzplätze und das Essen ist zum Mitnehmen. Die veganen Optionen waren als ich dort war neben Salat Soja-Bulgur Bratlingen in Tomatensauce (sehr lecker), eine Reis-Gemüse-Pfanne und Wok-Gemüse (leider nicht so gut).

IMG_9358Neben diesen Optionen wurde mir als ich in Mendoza war das komplett vegane Restaurant Cuenco empfohlen. Da dieses jedoch etwas außerhalb der Stadt liegt (Olascoaga 1412) und wie so viele in Zentrumnähe gelegene Restaurants nur zwischen 12 und 15 Uhr (Montags bis Samstags) geöffnet hat, habe ich es leider nicht mehr geschafft das Cuenco zu besuchen.

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  1. Das sieht alles total lecker aus, danke für die Tipps, falls es mich wirklich mal dort hin verschlagen sollte lese ich mir diesen Post aufjedenfall nochmal durch!
    Liebe Grüße,
    Isa

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