Vegan On The Road: Quintana Roo, Mexiko

Im Dezember und Januar war ich für knapp zwei Monate im südlichen Mexiko sowie Norden von Belize und Guatemala unterwegs. Die Idee dahinter: Klar, in aller erster Linie zwischendurch dem Winter entfliehen, da ich, sobald es auch nur ansatzweise beginnt draußen kälter zu werden, beginne mich in 1001 Zwiebelschichten zu pellen. Strumpfhose unter der Hose und dicke Kniestrümpfe sind absolutes Minimum und die wenigsten dürften mich über die Wintermonate auch nur für Sekunden ohne Mütze zu Gesicht bekommen. Kurz gesagt: Furchtbar. Außerdem musste dringend Ausgleich zum Verfassen meiner Masterarbeit im letzten Jahr her. Entsprechend nahe lag die Idee, sich in den kalten Monaten so lange wie möglich in einer warmen Region der Welt aufzuhalten. Weil ich gerne in Lateinamerika unterwegs bin, jedoch noch nie in Mexiko und Belize war und es immer wieder verhältnismäßig günstige Flüge (im Vergleich zu vielen anderen Ecken Lateinamerikas) nach Mexiko gibt, fiel die Wahl also auf diese Länder.

Im Gegensatz zu sonst habe ich während dieser Reise recht viel zusammen mit meinem Freund gekocht, weil wir eine eigene kleine Outdoor-Kochausrüstung dabei hatten, mit welcher wir unser Essen einfach vor unseren Hütten brutzeln konnten. An einigen Orten hat uns dies vor allem auch einige Tage sehr einseitige Ernährung erspart. Trotz Bastelei am neuen Buch-Projekt zu reisetauglichen Rezepten sind wir natürlich auch ein paar mal essen gegangen. Daher möchte ich euch heute auch ein paar vegane Restaurant- und Reisetipps mit euch teilen. Zur besseren Übersicht habe ich die Artikel nach Bundesstaaten bzw. Regionen eingeteilt. Zum Start gibt es Tipps für den Staat Quintana Roo. Entsprechend unserer Reiseroute folgen dann in den nächsten Wochen noch Artikel zu Nord-Belize und Nord-Guatemala sowie den mexikanischen Bundesstaaten Chiapas und Yucatán.

Generell lässt sich festhalten, dass es im Bundesstaat Quintana Roo leichter war Restaurants mit veganem Angebot zu finden, als in vielen anderen Regionen die wir während unserer weiteren Reise besucht haben. Dies lässt sich vermutlich in erster Linie darauf zurückführen, dass der Bundesstaat und vor allem seine Hauptstadt Cancún extrem touristisch sind. Zwar sind wir nach Cancún geflogen, dennoch sei gesagt, dass die Stadt mein absolutes Albtraum-Urlaubsziel ist: Die überdimensionalen Hotelketten stapeln sich am Strand nebeneinander, Privatstrand neben Privatstrand, dazwischen Discos und alles, was ich sonst auch nicht brauche. Also schnell raus da und ab nach Puerto Morelos und von da aus gen Süden!

Neuer Kumpel / Puerto MorelosPuerto Morelos Der knapp 10.000 Einwohnern zählende Ort ca. 25km südlich vom Flughafen Cancúns ist zwar ebenfalls recht touristisch, dennoch um Weiten entspannter als Cancún.

Vegan essen gehen: Puerto Vegan – Siempre Sano (Av. Ninos Heroes) – Wechselndes Mittagsmenü und veganes Eis. Die Inhaberin kocht jeden Tag verschiedene Gerichte und man kann sich aussuchen, welche davon auf dem eigenen Teller landen sollen. Mexikanische Küche, komplett vegan. Nur Barzahlung. Geöffnet von ca. 12- 17 Uhr. Andere Restaurants mit veganen Optionen sind in dem Ort schwer zu finden. Wir haben einige Restaurants gesucht, welche laut Internet vegane Optionen haben bzw. vegetarisch sein sollten. Zwei von drei weiteren Restaurants haben wir nicht gefunden, das angeblich vegetarische Restaurant war absolut nicht vegetarisch und lediglich ein Café mit Sandwiches & co. (jedoch mit vegetarischen Optionen). Puerto Vegan ist entsprechend die beste Anlaufstelle im Ort.

TulumTulum Wird viel für seine spektakulären Ruinen und tollen Strände gelobt. Mir kam die Stadt eher vor wie ein kleineres, alternativeres Cancún: Gebaut für Touristen, allerdings jene, die an ihrem Privatstrand Yoga machen möchten und zwischendurch vor die Tür gehen um in kleinen Boutiquen zu shoppen. Die Ruinen sind zur Hochsaison eher Disneyland und absolut überlaufen. War früher bestimmt mal schön, heute meiner Meinung nach überbewertet und nicht zwangsweise einen Stop wert.

Vegan essen gehen: Das vegane Angebot ist aufgrund “alternativer” Tourismus-Massen jedoch recht groß, vor allem in der Region am Strand und auf dem Weg dorthin (vom Zentrum kommend). Im Ort gibt es ebenfalls ein paar wenige komplett vegetarische Restaurants und ein paar weitere mit veganen Optionen (z.B. Burger) auf den Karten anderer Restaurants. Diese findet man recht schnell, wenn man durch die kleinen Straßen läuft. Das La Hoja Verde (Av. Tulum Manzana 2 Lote 1 Local 2, Ecke Calle Beta) hat zum Beispiel eine recht gute Auswahl an veganen Speisen auf der Karte. Ein Plus ist zudem der kleine integrierte Laden (ein paar Regalbretter), welcher ein paar vegane Produkte, wie z.B. pflanzliche Milchsorten, bietet. Meiner Meinung nach versucht die Küche hier leider zu viel anzubieten. Haltet euch bei der Bestellung an die mexikanischen Speisen. Diese sind in dem Laden um Längen besser als die anderen angebotenen Gerichte.

Laguna BacalarLaguna Bacalar Etwas weiter im Süden und Inland Quintana Roos – und entsprechend auch etwas weiter ab vom Touristen-Strom – liegt die Laguna Bacalar. Highlight des Ortes ist auf jeden Fall die Lagune und hier lassen sich gut ein paar Tage mit Schwimmen, Stand-Up-Paddeling oder einem geliehenen Boot auf und im Wasser verbringen. In der Region gibt es außerdem auch noch ein paar kleinere Maya-Ruinen.

Vegan essen gehen: Der kleine Ort bietet ebenfalls vegane Optionen, wenn auch weniger als Tulum. Eine davon ist dafür umso fantastischer und gehörte während unserer Reise zu unseren absoluten Favoriten. Das Mango y Chile (Av 3, vom Hauptplatz gesehen links neben dem Fuerte San Felipe) hat zwar nur eine winzige Karte mit veganen Burgern, ein paar Naschereien (teilweise Rohkost) und leckere Smoothies, dafür ist jedoch auch jede der Speisen geschmacklich einfach perfekt abgestimmt. Insbesondere die selbstgemachten Burgerpatties sind fantastisch. Zusammen mit hausgemachten Salsas und grandiosen Burgerpatties sind die angebotenen Burger entsprechend weit mehr als nur irgendein Fast-Food. Unbedingt ausprobieren! Weil wir zwischen dem selbst kochen ständig im Mango y Chile waren haben wir in dem Ort keine anderen Optionen getestet. Auf dem Hauptplatz stand im Dezember jedoch täglich ein kleiner Food-Truck mit vegetarisch-veganem Angebot und auf der Straße aus dem Ort raus in Richtung der “Cenote” findet sich ein weiteres komplett vegetarisches Restaurant.

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  1. Das sieht ja mal voll schön aus! Leider muss ich auf Gluten verzichten, da ist es dann als Veganer nochmal schwieriger, unterwegs gesunde Sachen zu finden. Aber auch ich bin viel am Reisen, es ist immer nur eine Frage der Vorbereitung, denn Nüsse und Müsliriegel hab ich zum Beispiel zur Not immer mit dabei :)
    Solltest du mal mehr Inspiration suchen, dann würd’s mich freuen wenn du auf eatwholegreens.com vorbeischaust! Bis dann :)
    Liebe Grüße, stäf | http://www.eatwholegreens.com

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